Rückblick auf das Teleskoptreffen 2004
Neuer Platz – neues Glück. Das war das Motto unseres vierten Teleskoptreffens. Nicht daß die vorherigen Treffen nicht zufriedenstellend verlaufen wären. Na gut, das erste Treffen 2001 war etwas verregnet, aber immerhin gut besucht. Die beiden folgenden Treffen glänzten jedoch immer mit prächtigem Wetter, klarem Himmel und (der eine oder andere von euch errinnert sich vielleicht noch daran) sogar einmal mit Polarlichtern. Jedoch hat der neue, 300 Meter höher liegende Standort, eine ganze Menge mehr zu bieten.
Die Rundumsicht ist deutlich besser als am Geiersberg. Der Platz ist mit sanitären Anlagen ausgestattet und es darf nun auch gezeltet werden. Davon wurde dieses Jahr auch schon Gebrauch gemacht. Wie in den Jahren zuvor, gab es auch dieses Jahr wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm in einem ca. 250 Meter entfernt gelegenen Gasthof mit Übernachtungsmöchlichkeit ( Die Pension war übrigens fast ausgebucht.) Aber keine Sorge, denn Übernachtungsmöglichkeiten gibt es am Almberg reichlich.
Reges Interesse erweckten der Infostand unseres Vereins, das große Warenangebot des AstroShop Stumpp (Günther, noch einmal herzlichen Dank für dein Kommen) und die obligatorischen Fotowand. Diese war mit zahlreichen neuen Bildern unserer Mitglieder und befreundeten Amateurastronomen bestückt. Ein besonderes Highlight war sicherlich wieder das Vortragsprogramm, das sich im Laufe des Wochenendes sogar noch spontan erweiterte.
Ein großes Dankeschön dabei nochmals an H.G. Schmidt aus München, der uns mit zwei Berichten über Cassini und DeepSky-Beobachtung erfreute. Ein Danke ebenfalls für den spontanen Namibiabericht von Hr. Hartmann, sowie für den tollen Dia-Vortrag über die diesjährige Namibia-Reise unserer Mitglieder Alfons und Markus. Wolfgang Planding ist ja beinahe schon Tradition bei unseren Treffen. Diesmal hatte er Berichte über stereoskopische Mondfotografie (ein tolles Thema) und den archäo-astronomischen Beitrag zum Thema Astronomie bei Inkas, Mayas und Azteken mitgebracht. Reinhart Sitter ergänzte die Vortragsreihe noch mit einem kurzen Bericht über die Tücken der SoFi-Beobachtung und mit einer Anekdote über die Finsternis von 1905. Herr Sitter hatte aus seiner reichhaltigen Sammlung an Astro-Büchern und Zeitschriften einiges mitgebracht, die sich alle Interessierten kostenlos mitnehmen konnten. Eine kleine Spende als Dankeschön war da natürlich für alle selbstverständlich. Herzlichen Dank nochmal dafür.
Nun will ich aber auch noch etwas zum praktischen Teil des Treffens sagen. Selbst für den relativ verwöhnten Beobachter aus dem Bayerischen Wald war der Himmel in der Nacht von Freitag auf Samstag ein Highlight. Mit schwächster Vergrößerung waren die Spiralarme in M31 wie ausgestochen. Bei 150facher Vergrößerung offenbarten sich in M33 Strukturen, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe. M33 passte dabei übrigens nicht mehr ins große Gesichtsfeld des 10,5er XL Okulars an meinem 14″ Dobson. Beeindruckend war die Bucht von Mexiko im 30er Pentax XW mit O3-Filter. Wer will da noch fotografieren? Mein absolutes Highlight war jedoch der California-Nebel mit Hbeta-Filter – ein wahrlich majestätischer Anblick, der selbst im 30er XW noch über 4 Gesichtsfelder hoch war (Noch ein Dankeschön für die Okularleihgaben an Bernhard). Ebenfalls beeindruckend waren die so zahlreich mitgebrachten Teleskope, dabei seien besonders der 20-Zoll Dobson sowie der 150er Großfeldstecher zu erwähnen.
Ich kann abschließend nur hoffen, daß es wieder allen gefallen hat und hoffe, daß das nächstjährige Treffen wieder so erfolgreich wird.
Andreas Hattinger