Almbergtreffen 2007 – ein kurzer Abriß
Rückblickend kann man sagen, dass wir besonderes Glück mit der Wahl des diesjährigen Termins hatten: das Wetter bot einige gute Beobachtungsstunden, während das Wochenende davor bzw. dannach mehr als schlecht waren.
Als ich es endlich Freitag Nachmittags schaffte, die steile Straße zum Bergkreuz hinaufzuzuckeln, hatten schon einige Kollegen aufgebaut. Es wurden rasch mehr und – was nicht wirklich überraschte: die ganze Astronomerschar schien größtenteils nur noch Dobsons zu haben… 😉
Der erste Abend bescherte uns ein Wechselbad der Gefühle, schnell ziehende Wolkenfelder gaben ab und an wieder den Blick frei auf große Flächen Sternenhimmel, der aber umso weidlicher abgegrast wurde.
Der Samstag Morgen weckte mich mit prasselndem Regen, der auf das Zeltdach fiel. Das kann ja heiter werden, war mein erster Gedanke. Aber nach einem etwas nassen Frühstück wurde das Wetter im Minutentakt besser und es schien nur noch blauen Himmel auf der Welt zu geben.
Das war auch der ideale Zeitpunkt, die Wasserschäden an meinem 16er zu begutachten, den ich aus Trotz hatte stehen lassen: es würde schon nicht regnen… . Dank der sehr rustikalen Bauweise aus Melanimplatten (welche auch für den Autoanhängerbau verwendet werden), gab es keinerlei Beanstandungen von meiner Seite und die nun stetig wärmer werdende Sonne trocknete ihn rasch ab.
Am Samstag Nachmittag gab es wie immer Vorträge im Gasthaus zu Alpe: Neben dem schon „obligatorischen“ Namibiavortrag, diesesmal von Andreas Hattinger, der uns wieder einmal allen die Zähne langzog und galopierendes Fernweh nach südlichen Sternen auslöste, kamen dieses Jahr auch die Fotografen unter den Gästen auf ihre Kosten: Wolfgang Dobler und Andreas Hattinger gaben Tricks für die astronomische Bildbearbeitung zum Besten.
Als rein „Visueller“ gab ich mich lieber der Gästepflege hin und ratschte mich während dieser Zeit von Fernrohr zu Fernrohr…
Auch ein kurzfristig eingeschobener Vortrag über Fernrohrbau mithilfe von CAD den Roland und Martin fand sehr reges Interesse und sorgte für Diskussionsstoff.
Die Nacht zum Samstag verlief die ersten Stunden relativ sternenlos, von einigen Wokenlücken abgesehen, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat.
Als Ehrengast schnappte der 130er TAK vom Wolfram das erste Mal Sternenlicht, was alle mit Freude zur Kenntnis nahmen; ebenso heiß belagert war der 150er Fujinon von Herrn Birkmaier, der noch dazu seinen bekannten 20″ mit dem „Silberkragen“ dabei hatte.
Zu meiner Schande muß ich gestehen, das ich die besten Sternstunden des Samstags einfach verschlafen hatte – zu früh rief der Schlafsack nach mir und schwach wie ich bin, gab ich der Versuchung nach.
Am nächsten Morgen mußte ich mir von den Aufgebliebenen anhören, was ich alles versäumt hatte; ich gelobe diesbezüglich Besserung und versuche mich im kommendem Jahr wachzuhalten…
Der Sonntag brachte noch viel astronomische Spaß mit der Tagesbeobachtung von Venus und H-Alpha Sichtung der Sonne.
Leider mußte ich feststellen dass es bestraft wird, wenn man den Telrad bei Tage nicht abnimmt: Die Sonne hatte eine Brandspur auf dessen Zielkreisen hinterlassen als sie von „hinten“ durch die Linse lugte.
Bei Nacht kann man jetzt immer einen roten Kometen gegen den Himmelshintergrund sehen…
Wie immer gehörte der restliche Tag der Verabschiedung von all den Teilnehmern und Freunden und dem Versprechen, sich nächstes Jahr wiederzusehen.
Besonders möchte ich mich auch dieses Jahr wieder für das disziplinierte Verhalten aller bedanken, was das saubere Verlassen des Zeltplatzes ohne Zurücklassung von Müll betrifft, nur:
Leider fand ich auch diesesmal keine zurückgelassene herrenlose Naglerokulare, wovon ich insgeheim immer träume…aber träumen darf man halt…
Hier geht es zum „Bericht“ im Astrotreff!
Winfried Seeliger